[ die sechs streichhölzer ]


[ hörspiel ] nach der gleichnamigen erzählung von arkadi und boris strugatzki
[ buch ] jörg tröger
[ regie ] andreas weber-schäfer
[ toningenieur ] fritz gortner
[ tontechnik ] astrid winckler-tiede
[ produktion ] süddeutschen rundfunk heidelberg, wissenschaftsredaktion
[ dauer ] 55'25
[ erstsendung ] 6. 11. 1972
[ wiederholungen ] 20. 7. 1974 [ deutschlandfunk ], 12. 8. 1974 [ süddeutscher rundfunk ], 2. 6. 1975 [ bayerischer rundfunk ]

[ sprecher ]
kurt lieck (prof. komlin) - ricarda benndorf (tanja) - ulrich matschoß (inspektor) - siegmar schneider (direktor) - christine born (anna) - tom witkowski (pawel) - rüdiger schulzki (arzt)

ein wissenschaftler steigert die leistungsfähigkeit des menschlichen gehirns durch bestrahlung ins unermeßliche. am größten hirnforschungsinstitut der sowjetunion ist prof. komlin seit jahren mit der erforschung brachliegender teile in den frontallappen beschäftigt. mit einem von ihm entwickelten apparat zur erzeugung von neutrinostrahlen gelingt ihm eine medizinische revolution. er kann im tierversuch nachweisen, daß schwere krankheiten und selbst knochenbrüche durch bestrahlung der frontallappen mit seinem neutrinogenerator innerhalb weniger stunden restlos abheilen. aber noch geht er mit seiner erfindung nicht an die öffentlichkeit. und dann wird er eines tages mit merkwürdigen abdrücken auf seinem kahlrasierten schädel bewußtlos aufgefunden. wenige tage später ist er tot. ein funktionär der staatlichen wissenschaftsüberwachung leitet eine untersuchung ein. befragungen seiner mitarbeiterin ergeben, daß die male auf seiner kopfhaut von selbstversuchen herrühren. die todesursache bleibt rätselhaft, bis man auf ein tonband stößt, auf das er bis zuletzt seine beobachtungen gesprochen hat. es stellt sich heraus, daß seine erfindung viel mehr vermocht hat als bisher angenommen. bei der beobachtung eines mit dem neutrinogenerator behandelten schimpansen war ihm aufgefallen, daß sich ein auf dem boden liegendes blatt papier ohne erkennbare krafteinwirkung auf das tier zubewegt hat. im selbstversuch konnte sich kromlin davon überzeugen, daß sein gehirn unter dem einfluß der neutrinostrahlen fähigkeiten erlangte, die die grenzen des bisher für möglich gehaltenen weit hinter sich ließen. bald war er in der lage, mühelos ganze bücher auswendigzulernen, und es gelang ihm, allein mit geisteskraft eine kerze zu löschen und ein streichholz vom boden aufzuheben. weiteren systematischen versuchen, die grenzen seiner leistungsfähigkeit kennenzulernen, war sein gehirn jedoch nicht gewachsen: bei dem versuch, sechs streichhölzer hochzuheben, ist er an oberanstrengung gestorben.

[ quelle & © ] ard hörspielarchiv